Etwa 25% des deutschen Stromverbrauchs entfällt gegenwärtig auf den Haushaltsbereich. Hier zählen all die kleinen Stromverbräuche der etwa 50 Geräte, die jeder Haushalt im Schnitt besitzt.
„Es ist in den letzten Jahren gerade auf europäischer Ebene so viel passiert, die Energieeffizienz im Gerätemarkt zu steigern“, so Ralf Schüle, ein Aufsichtsratsmitglied der BESG eG, „aber der Trend zu immer größeren und mehr Geräten führt dazu, dass ein sog. Rebound-Effekt einsetzt, also die erzielten Einsparungen durch zusätzliche Stromverbräuche aufgefressen werden.“ Folglich ist der Stromverbrauch im Haushalt in den letzten Jahren kaum gesunken.
Gerade die sog. Ökoeffizienz-Richtlinie der EU hat seit 2005 zu immer besseren Energiestandards von Neugeräten geführt, so z.B. für Waschmaschinen, Fernsehgeräte, Leuchten, PCs etc. Durch die Richtlinie werden etwa 30 Produktgruppen erfasst, in denen in einem Zeitraum von drei bis fünf Jahren die energetischen Verbrauchsstandards von Neugeräten immer weiter verbessert werden. Ergänzt wird die Richtlinie durch das sog. Energielabelling, durch das Konsumentinnen und Konsumenten erkennen können, wie hoch der Energieverbrauch des jeweiligen Gerätes ist. Der Erfolg ist sichtbar: Bei Kühlschränken zeigt sich beispielsweise, dass über 60% der Neugeräte mittlerweile mindestens einen Standard von A++ oder A+++ aufweisen.
Doch auch wenn es gelingt, den Stromverbrauch im eigenen Haushalt durch Steckerleisten, Käufe energiesparender Geräte oder energiesparendes Verhalten merklich zu senken, ist das Internet ein Quell wachsender Verbräuche: „Zwar erzeugt eine Google -Anfrage im Netz nur 200mg CO2 durch die bereitgestellte Serverleistung“, so Schüle, wenn jedoch alle Anfragen in einer Stunde weltweit gezählt werden, dann entspricht die anfallende Emissionsmenge der eines Autos mit einer Fahrleistung von ca. 12.000km.“ So bleibt von der Veranstaltung und der anregenden Diskussion der etwa 30 Teilnehmenden ein eher zwiespältiges Bild: Zum einen können wir durch Produktregelungen und energiebewusstem Verhalten deutliche Erfolge vorweisen, der Reboudeffekt und die steigenden Energieverbräuche im Bereich Information und Kommunikation konterkarieren diese jedoch bisher.
Der nächste Stammtisch findet am 25. März wieder im Mehrgenerationenhaus statt.
Ralf Schüle
Linkliste
https://wupperinst.org/fa/redaktion/downloads/news/WI-Klimaschutz-Links.pdf
Footprint-Rechner
http://uba.co2-rechner.de/de_DE (CO2)
https://www.fussabdruck.de/ (Resourcen